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Dienstag, 25. November 2014

Alan Bradley: Die Flavia de Luce Krimis

"A guilty pleasure" würde es meine jüngste Schwester nennen und um eine ebensolche geht es auch in dieser Krimiserie. Die elfjährige Flavia de Luce lebt in den 1950er Jahren auf dem Anwesen Buckshaw, das schon bessere Zeiten gesehen hat. Zum Inventar von Buckshaw zählen neben unzähligen Räumen und alten Einrichtungsgegenständen, die beiden älteren Schwestern, ein Briefmarken sammelnder Vater (Colonel de Luce), eine klatschsüchtige, aber unfähige Köchin und ein kriegstraumatisierter Butler.
Flavia lebt in einem abgeschiedenen Flügel des Herrenhauses und geht dort in dem alten Labor ihres Onkels ihrer großen Liebe, der Chemie (mit Spezialisierung auf Gifte), nach.
Als eines Tages ein toter Vogel mit einer Briefmarke im Schnabel auf der Türschwelle liegt und nur wenig später ein Mann im Gurkenbeet von Buckshaw sein Leben aushaucht, beginnt die Ermittlerkarriere von Flavia. Um es mit ihren Worten zu sagen: "Ich wünschte ich könne sagen, dass ich mich fürchtete, aber das war nicht der Fall. Ganz im Gegenteil war es gewiss das Interessanteste, das mir jemals passierte."
So reitet sie auf ihrem treuen Fahrrad Gladys gegen das Verbrechen aus, versucht der Polizei immer einen Schritt voraus zu sein und bringt sich damit in die unmöglichsten Situationen.
Die Dialoge sind feinstes britisches Kammerspiel, auch wenn ihr Autor ein über Siebzigjähriger Kanadier ist. Jenseits der nebligen Skandinavienkrimis und der psychopathischen Mordserien strahlen die Flavia de Luce-Krimis wie ein englischer Garten nach einem leichten Sommerregen.

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