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Donnerstag, 16. Oktober 2014

Petra Hartlieb: Meine wundervolle Buchhandlung

"Die Zeit" initiiert gerade eine Aktion, die 1Buch1Satz heißt; Leser sollen in einem Satz die Handlung ihres Lieblingsbuches twittern. Nicht, dass ich ein großer Fan des Twitter-Universums wäre, aber die Idee einen Roman auf einen Satz einzuköcheln ist bestechend.
Das Buch von Petra Hartlieb könnte auf einen solchen Satz reduziert werden: 
Extrovertierte Lektorin kauft sich und ihrer Familie eine (zu) kleine Buchhandlung, leidet daraufhin wie ein Schwein, ist aber erfolgreicher als dasselbe.
Die Leiden und Freuden der frischgebackenen Buchhändler - denn auch der beteiligte Mann soll nicht verschwiegen werden - sind in heiterem Ton beschrieben. Immer wieder wurde ich an den Schreibstil des Bergsteigers und Hobbyarchäologen Charly Lukan erinnert, auch wenn es sich hier nur um Bücherberge dreht. Die allerdings wachsen beständig, ebenso der Kundenstock, und so ähnelt die Buchhändlerin oftmals dem Zauberlehrling, der vergebens dem Besen Einhalt gebietet.
Nicht nur das Buch, sondern auch die Buchhandlung selbst versprüht einen Charme (bookish würden die Briten sagen), fern von den lieblosen Bücherstapeln eines Thalia oder der grantelnden Atmosphäre der Buchhandlungen meiner Jugend. 

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