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Sonntag, 14. Dezember 2014

Michail Lermontow: Ein Held unserer Zeit

Auch ein Prosa - "Meisterwerk" eines russischen Lyrikers des 19. Jahrhunderts kann enttäuschen oder in einem Satz ausgedrückt: Ein Ungustl reist durch einen poetisch beschriebenen Kaukasus.
Während man in den Werken Karl Mays die Landschaftsbeschreibungen tunlichst vermeidet um gleich zu den Abenteuern zu gelangen, ertappte ich mich bei Lermontow beim umgekehrten Lesevorgang. Ich genoss die gelungene Beschreibung der Gebirgslandschaft des Kaukasus und huschte über die Zeilen, die die Handlungen und Erlebnisse des Offiziers Petschorin erzählen. Petschorin sucht das Abenteuer, mag es kriegerischer oder romantischer Natur sein, um des Abenteuers Willen. Ein endorphingetriebener Held, der die Menschen nur als Mittel zum Zweck betrachtet. Keine menschliche Bindung hält ihn oder ist von Dauer, und so hinterlässt er eine Spur von Verzweifelten und Toten. Fast ist man an das Buch "American Psycho" erinnert. So gesehen ein sehr modernes Thema und dennoch ein unrunder Roman, der die Literaturwissenschaftler zu begeistern vermag, mich aber nicht.


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